Coccinella

Marienkäfer

Ich wollte mich dann noch einmal an einen Käfer wagen, nachdem zwei Versuche (Junikäfer und Baumkäfer) gescheitert waren: der Mairenkäfer (Coccinella). Fru hat dafür eine grossartige Location gefunden, so sind wir in den Wald. Auf dem Baumstamm konnte ich schwer mein Gleichgewicht halten, die Borke hat sich in meine Knie gebohrt und allerlei Insekten haben mich gekitzelt oder gebissen. Trotzdem hat sich ein Glückgefühl eingestellt, eingekuschelt auf dem warmen Holz, sich von der Sonne wärmen zu lassen und einfach sein.

Bodypainting Animalia
Monatskalender quer A2/A3/A4/A5
Bestellen bei Ex Libris (CH)

Bodypainting Animalia
Monatskalender quer A2/A3/A4/A5
Bestellen bei Calvendo (DE/EU)

Glücksbringer und Himmelsbote

Die Wahrnehmung des Marienkäfers als Glückssymbol rührt nicht allein vom Volksglauben her, sondern hat auch einen religiösen Hintergrund. Schon der Name „Marienkäfer“ deutet auf seinen Ursprung hin: Man setzte ihn im Mittelalter vor allem in Verbindung mit der Heiligen Jungfrau Maria. Besonders der Siebenpunkt-Marienkäfer ist mythologisch von Bedeutung, denn die Sieben ist eine heilige und symbolträchtige Zahl. Man findet sie beispielsweise bei den sieben Tugenden – den vier Kardinalstugenden und den drei göttlichen Tugenden. In manchen Gegenden sah man den Marienkäfer auch als eine Art Orakel, das unter anderem die Jahre voraussagte, die ins Land gehen würden, bis man heiraten würde – bis das Glück einem also begegnete.

Lebensraum

Marienkäfer sind kleine aber nützliche Käfer mit einem roten oder gelben Rücken und mehr oder weniger vielen schwarzen Punkten darauf. Es gibt aber auch Ausnahmen mit einem orange, beige oder schwarz gefärbten Rücken und keinen Punkten. Marienkäfer ernähren sich hauptsächlich von Blatt- und Schildläusen, ihre Larven von Spinnmilben wodurch Marienkäfer als einer der besten Freunde eines Gärtners gelten. Marienkäfer sind weltweit beheimatet, bevorzugen aber eher ein warmes bis tropisches Klima,  weshalb sie nicht nur in Europa, sondern besonders zahlreich auch in Afrika, Asien, Südamerika und Australien vorkommen und in kälteren Regionen wie Asien, Europa und Nordamerika recht artenarm vertreten sind bzw. in der Arktis und Antarktis sogar gänzlich fehlen. Es gibt viele verschiedene Arten von Marienkäfern, die sich hauptsächlich durch die Anzahl der Punkte und die Farbe des Rücken unterscheiden. In unseren Breiten ist der Siebenpunkt-Marienkäfer wohl der bekannteste und beliebteste.

Die besondere Magie des Marienkäfers

Auf Grund seiner Nützlichkeit und weil die Menschen damals sehr auf die Erträge aus dem eigenen Garten angewiesen waren, gilt der Marienkäfer im Volksglauben seit jeher als gutes Omen und Glückssymbol. Er ist deshalb wie auch das Schwein ein beliebtes Motiv auf Postkarten, Briefmarken und auch in der Kunst selbst. Die Verehrung des Marienkäfers spiegelt sich auch deutlich in den ihm gegebenen Namen wieder. So heißt der Marienkäfer nicht zuletzt deshalb Marienkäfer, weil er mit der Heiligen Jungfrau Maria und Maria Magdalena in Verbindung stehen soll. Auch sein englischer Name „Ladybird“ (=Frauenkäfer) ist auf diesen Glauben zurückzuführen. In Schweden nennt man den Marienkäfer „Marias Schlüsselmagd“ und seine Punkte stehen für die sieben Tugenden der Maria. Andere Bezeichnungen für den Marienkäfer (besonders im bajuwarischen Raum) sind: Herrgottskäfer, Gotteskäfer, Herrgottswürmchen. Am bekanntesten ist in der Mythologie der Siebenpunkt-Marienkäfer auf Grund der Zahl 7, die als heilige und mytische Zahl gilt. Aus diesem Grund war der Marienkäfer für Viele auch ein Orakel. In Frankreich beispielsweise steht einem Mann laut Volksglauben eine Heirat bevor, wenn ein Marienkäfer auf ihm landet und ledige Frauen sollen sich einen Marienkäfer auf den Zeigefinger gesetzt und jede Sekunde bis zum Abflug gezählt haben, um so zu erfahren, wann sie heiraten werden, wobei jede Sekunde steht für ein Jahr stand, dass sie bis zur Hochzeit warten müssen.

Verfasst von: